Seit
dem 15.April.2017 nehmen
wir an dem Bundesprogramm: „Sprach-Kita:
Weil Sprache der Schlüssel
zur Welt ist“ teil.
In diesem Zusammenhang ist
alltagsintegrierte Sprachbildung
für
alle Altersgruppen fest
in unserem Konzept verankert.
Was
ist alltagsintegrierte Sprachbildung?
Alltagsintegrierte
Sprachförderung
bedeutet, dass wir als frühpädagogische
Fachkräfte
uns in allen Situationen
gegenüber
Kindern sprachfördernd
verhalten. Hierbei geht es
nicht darum, dass wir uns
nicht nur auf die Kinder
konzentrieren, die „sprachliche
Defizite“ aufzeigen
sondern wir arbeiten ressourcenorientiert
und in einem ganzheitlichen
Konzept. D.h. Sprachförderung
findet bei uns immer und
in allen Situationen mit
allen Kindern statt.
Hierfür
haben wir uns bewusst gemacht,
dass bestimmte Verhaltensweisen
(sprach)fördernd
sind und andere nicht, und
wir setzen gezielt spezifische
Grundprinzipien eines sprachfördernden
Verhaltens ein, um die Kinder
in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Unser
Sprachförderkonzept
mit den Grundprinzipien eines
weit gefassten sowie kompetenzorien¬tierten
sprachlichen Zugangs knüpft
an der sprachlichen Entdeckungsreise
der Kinder an. Wir haben
eine offene, positiv gestimmte
Haltung, ohne einen permanent
angesetzten geistigen Rotstift
zur Markierung der vielen
kleinen Fehler, die unsere
Kinder machen. Wir öffnen
unsere Ohren und Augen und
lassen vermeintlich Bekanntes
in neuem Licht erscheinen.

Bücher
inspirieren und fördern
die kindliche Vorstellungskraft…
Sie
befriedigen die Neugier
und den Antrieb der Kinder
die Welt zu entdecken. Regelmäßiges
Vorlesen fördert
die Sprachentwicklung der
Kinder, ihre spätere
Lesekompetenz und es schult
die Ausdauer und die Konzentrationsfähigkeit.
Somit werden auch die kognitiven
Fähigkeiten
gefördert
werden.
„Je
lebendiger vorgelesen
wird, umso faszinierter
sind die Kinder.“
Durch
das Vorlesen erhält
das Kind Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Ihm wird Sicherheit und Nähe
vermittelt und Vertrauen
wird aufgebaut.
All
das sind unverzichtbare
Elemente für
die Entwicklung des Kindes.
Aus diesem Grund legen wir
hier bei Komsu großen
Wert auf einen frühen
und regelmäßigen
Kontakt mit Büchern.
Hierbei
geht es nicht darum, die
Kinder zum Zuhören
zu zwingen, sondern ihnen
durch das Vorlesen das Tor
zur Welt der Literatur zu öffnen.
Dennoch
muss man auch bemerken,
dass Kinder, die nur selten
vorgelesen bekommen, oft
gar nicht wissen, wie das
Zuhören
funktioniert. Ihr Vorstellungsvermögen
ist nicht geübt
und nicht darauf vorbereitet.
Das Interesse zu Büchern
entwickeln und Zuhören
zu können
ist eine Frage der Übung,
weshalb wir früh
mit dem Vorlesen anfangen.
In unserem Fall ab Kitaeintritt.
Dabei achten wir besonders
auf ein regelmäßiges
Vorlesen.
Wenn
das Kind mal keine Lust hat,
dann akzeptieren wir das.
Unsere
Erfahrung hat gezeigt,
dass die vorlesende Person,
als Schlüsselfigur
handelt. Bücher,
aus unserem eigenen Repertoire
werden idealerweise vorher
schon einmal gelesen, um
so die Inhalte verständlicher
präsentieren
zu können.
Die Kinder bemerken positiv,
dass wir die Geschichte
schon kennen. Um das Vorlesen
zu einem Erlebnis zu machen,
interpretieren wir die Stimmen
der Figuren im Buch unterschiedlich,
denn je lebendiger vorgelesen
wird, umso faszinierter
sind die Kinder.
Dialogisches
Vorlesen
Zwischenfragen
sind immer erlaubt, denn
Vorlesen bedeutet für
uns im Dialog mit dem Kind
zu sein. Wir setzen uns
verbal und emotional mit
dem Kind auseinander. So
erfahren wir, was die Kinder
bewegt und was in ihnen
vorgeht.
Mit
Interesse und Neugierde
sind Kinder aufmerksame
und dankbare Zuhörer.
Sie schätzen
die Aufmerksamkeit, die ihnen
zuteil wird. Wer als Vorleser*in
mit den eigenen Gedanken
nicht ganz bei dem Buch ist,
das er/sie vorliest, darf
auch nicht voraussetzen,
dass die Kinder ihm/ihr zuhören.
Wir
verstehen das Vorlesen als
ein gemeinsames Erlebnis
und eine gemeinsame Erfahrung.
Zum
Vorlesen gehört
für
uns eine gemütliche
Atmosphäre.
Für
die Kinder kann es gerne
kuschelig sein. Wichtig ist
es, das Buch dabei so in
den Händen
zu halten, dass die Kinder
entspannt die Bilder anschauen
können.
Daher ist es oft am besten,
nebeneinander zu sitzen.
Bei einer größeren
Gruppe haben wir gute Erfahrungen
mit dem Innenstirnkreis
gemacht.
Altersspezifisches
Vorlesen
Für
jüngere
Kinder ist es noch nicht
so wichtig, dass eine Geschichte
einen Anfang und ein Ende
hat. Diesem Bedürfnis
der Kinder gehen wir immer
nach. Wenn ein Kind also
Lust hat, bei einer Seite
zu verweilen, um sich einfach
nur dieses eine Bild anzuschauen,
so ist dies in jedem Falle
besser, als zwingend zu Ende
zu lesen. Entscheidend ist
für
uns immer die innerliche,
gedankliche Auseinandersetzung
des Kindes mit dem Buch.
Für
manche Kinder ist das bloße
Anschauen von Bildern, auf
denen sich nichts bewegt,
nicht attraktiv genug und
zu langweilig. Daher gibt
es viele Bücher
gerade für
jüngere,
die mit beweglichen Elementen – wie
integrierten Pappklappen,
Fingerpuppen oder anderen
Spielelementen – es
den Kindern ermöglichen,
die Bücher
mit all ihren Sinnen zu erleben.
Auch für ältere
gibt es dreidimensionale
Bücher,
die dann mit Aufklapp-Elementen
die Kinder faszinieren und
zur Beschäftigung
mit dem Buch einladen.
Wir
haben festgestellt, dass
das Vorlesen besonders
gut gelingt, wenn wir flexibel
auf die Wünsche
der Kinder eingehen: An manchen
Tagen soll nur "wie
immer" der
Text vorgelesen werden. An
anderen Tagen ermöglichen
Fragen, die sich auf den
Inhalt beziehen, eine für
Erzieher*in und Kind wunderschöne
Beschäftigung
mit dem Buch. Auch wollen
die Kinder manchmal nur still
die Bilder betrachten. Auf
all diese Wünsche
gehen wir ein und versuchen
so die Bindung der Kinder
an Büchern
langfristig zu stärken.
Lieblingsbücher
Die
Kinder
wählen
meist selbst, welches ihre
Lieblingsbücher
sind. Sie mögen
es, ihre Lieblingsbücher
wieder und wieder vorgelesen
zu bekommen, worauf wir
uns in der Regel auch einlassen.
Dadurch werden Bücher
zum festen geliebten Bestandteil
ihres Lebens. Ob dies Fantasie-Geschichten
sind, Alltagsgeschichten,
Sachbücher
oder Bücher
zu TV-Helden - die Kinder
sollen dies zunächst
selbst entscheiden können,
um einen positiv erlebten
Zugang zu Büchern
zu bekommen.
Kinder,
die selbst mitbestimmen
können,
wie leicht oder schwer, wie
banal oder wie anspruchsvoll
ihre Lieblingsbücher
sind, werden sich immer Bücher
aussuchen, die zu ihrer Situation
und ihrem Bedürfnis
am besten passen.
So
erleben sie, dass es für
alle Fälle
immer das richtige Buch
gibt!
Wir
nutzen als Kooperationspartner
die Familienbibliothek
Else¬-Ury
Bibliothek in der Glogauerstraße.
Ziel dieser Kooperation ist
es die bibliotheksorientierte
Sozialisation der Kinder
zu stärken.
Die Bibliothek wird von ihnen
als ein Ort wahrgenommen,
der viele Bücher
anbietet, die jeder und jede
nach bestimmten Regeln auszuleihen
kann. Die Bücher
aus der Bibliothek ergänzen
somit zeitlich begrenzt den
Buchbestand des Kindergartens.
Die Kinder erfahren dabei,
dass die Bücher
auch rechtzeitig zurückzugeben
sind
Ein
weiterer Baustein in der
pädagogischen
Arbeit und Sprachförderung
ist unser Rucksackprojekt.