Komşu e.V. Konzeption
 
UNSERE KITA STELLT SICH VOR
 
BESCHREIBUNG DER EINRICHTUNG
ZUR GESCHICHTE VON KOMSU
     
    VORAUSSETZUNGEN UND
PÄDAGOGISCHE ZIELSETZUNG
   
  WELCHE RECHTE HAT DAS KIND
  IN UNSERER EINRICHTUNG ?
  WORIN SEHEN WIR UNSERE ROLLE
  ALS PÄDAGOGEN/INNEN?
  STELLENWERT DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
     
    PÄDAGOGISCHE SCHWERPUNKTE
   
  INTERKULTURELLE ERZIEHUNG
  ALLTAGSINTEGRIERTE SPRACHBILDUNG
  ZWEISPRACHIGE ERZIEHUNG
  DIE BEDEUTUNG DES SPIELS
     
    BILDUNGSBEREICHE
   
  KÖRPER UND BEWEGUNG
  MATHEMATISCHE GRUNDERFAHRUNGEN
     
    KONZEPTION DER GRUPPEN
   
  KLEINKINDGRUPPE
  ALTERSSTUFE 4-6 Jahre
     
    ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN
   
  WIE GESTALTEN WIR DIE
  ZUSAMMENARBEIT MIT DEN ELTERN
  WELCHE MÖGLICHKEITEN DER
  EINFLUßNAHME HABEN DIE ELTERN?
     
    DIE ZUSAMMENARBEIT IM TEAM
   
  AUFGABEN DER LEITUNG/ GESCHÄFTSFÜHRUNG
  FORMEN DER ZUSAMMENARBEIT IM TEAM
  ZUSAMMENARBEIT MIT DEN PRAKTIKANT/INN/EN
     
    ANHANG
   
  STATISTIK
  ZUR ENTSTEHUNG DER KONZEPTION
     
  Die Konzeption als PDF | 2,53 MB  
BILDUNGSBEREICHE
 
Mathematische Grunderfahrungen
 

Viele Menschen haben große Vorbehalte gegenüber dem Thema Mathematik. „Mathe konnte ich noch nie“. „Schon das kleine Einmaleins habe ich nicht geschafft“. Auch unter Pädagogen, kann man sicherlich viele finden, die mit Mathematik „so gar nichts am Hut haben“. Viele Vorbehalte stammen aus der eigenen Schulzeit, in der man schlechte Erfahrungen mit der Art und Weise, wie Mathematik vermittelt wurde, gemacht hat und man oft gar nichts verstanden hat.

Das hier offenkundige Problem liegt in der Frage, was man unter "Bildung" versteht und welche Vorstellung man davon hat, wie "Lernen" vor sich geht. Wer sich mit diesen Fragen nicht sorgfältig auseinandersetzt, ist versucht, "Bildung" und "Lernen" mit dem gleichzusetzen, was er/ sie selbst in der Schule erlebt hat. Allzu häufig wurde und wird das Lernen von Mathematik als Transfer von Wissen betrachtet. Festgelegte Inhalte, so ist das Ziel, sollen von A nach B - vom Lehrerkopf ins Hirn des Schülers.

Für die frühkindliche Bildung ist diese Art des Lernens auf jeden Fall nicht geeignet: "Bildung", die in die Kitas gehört, soll aus ganzheitlichen, erfahrungsorientierten und selbstbestimmten Lernprozessen bestehen. (s.a. Dahle, Gabriele; „Naturwissenschaften und Mathematik im Kindergarten;“ www.kindergartenpaedagogik.de)

 
"Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information." Albert Einstein
 
Mit Mathematik verbindet man oft nur das Umgehen und Rechnen mit Zahlen. Zahlen und Rechnen sind aber nur ein Teil der Mathematik. Die Kinder lieben es zu zählen, wobei dies anfangs eher einem Rezitieren eines Gedichts gleicht als einem Zählen von konkreten Objekten (s.a. Dahle, Gabriele; „Naturwissenschaften und Mathematik im Kindergarten;“ www.kindergartenpaedagogik.de)

Der Weg zur Mathematik ist ein Weg vom Konkreten zum Abstrakten. Die Basis ist die konkrete Erfahrung - konkrete Erlebnisse mit Dingen aus der wirklichen Welt. Das ist das, was die mathematischen Grunderfahrungen ausmacht. Nancy Hoenisch, eine amerikanische Pädagogin, hat für diesen Weg vom Konkreten zum Abstrakten das Bild der "Brücke" verwendet. Die Kinder müssen sich eine Brücke bauen in die Welt der Mathematik; jedes seine eigene. Je solider diese Brücke ist, desto sicherer und langfristiger wird sie das Kind ins mathematische Denken hineintragen.
 
Die Kinder bauen an verschiedenen Brückenpfeilern, die ihre Brücke solide stützen. Alle Pfeiler sind wichtig, und die Kinder arbeiten an ihnen allen gleichzeitig:

1. Sortieren und Ordnen
2. Formen, Muster, Symmetrien
3. Körper, Räume, Lagebeziehungen
4. Zählen, Zahlen, Messen

Diese „Pfeiler“ sind nicht anderes als die mathematischen Grunderfahrungen, welche uns im pädagogischen Alltag begegnen und wir den Kindern vermitteln möchten.
 
Sortieren und Klassifizieren
 
Das Sortieren und Klassifizieren begegnet den Kindern in der Unterscheidung und Ordnung der unterschiedlichen Materialien. Deswegen sollten Ordnungssysteme in der Kita eindeutig und nachvollziehbar sein. Das Schätzen fällt ebenfalls unter diese Kategorie. Das Kind wägt ab, sortiert, vergleicht und urteilt. Wenn die Kinder aufräumen, müssen sie Zuordnungen erkennen können.
Im Freispiel auf dem Außengelände werden Dinge gesammelt und sortiert, in Mannschaftsspielen müssen Gruppen gebildet werden. Das Kind lernt einzuschätzen, ob es hier oder da balancieren kann.
 
Muster und Reihenfolge
 
Kinder bilden im Alltag immer wieder Reihenfolgen. Holzeisenbahnen werden in Reihe aufgebaut, Bausteine werden nach Farben und Größe sortiert. In diese Kategorie gehört auch die Erfahrung der Ausnahme von der Regel. Beispielsweise liegen zehn Steine auf dem Tisch, davon ist einer grün statt gelb.
 
Zeit
 
Rituale im Tagesablauf, der Wochenrhythmus sowie das jahreszeitbezogene Arbeiten bieten eine verlässliche Ordnung. In unserem Alltag möchten wir unseren Kindern Zeit geben, damit sie eigene und auch positive Erfahrungen mit Zeit machen können.
 
Raum und Form
 
Es gibt im Alltag unzählige Möglichkeiten, Formen zu entdecken und zu unterscheiden. Beim Frühstück findet man kreisrunde Gurkenscheiben, viereckige Käsestücke und dreieckig geschnittene Brote. Auch die Kindergruppe selbst kann Formen bilden. Beispielsweise im täglichen Morgenkreis oder im klassischen Kreisspiel
 
Mengen, Zahlen, Ziffern
 
Zahlen sind Symbole für Mengen. Wir wollen den Kindern ermöglichen, unterschiedlichste Symbole kennen zu lernen. z.B. Symbole für Ordnungssysteme oder Zahlen auf Treppenstufen. Wir als Erwachsene sollten selbstverständlich mit Zahlen und dem Zählen umgehen und immer wieder im Alltag anbieten:Beispielsweise Ziffern legen mit Körpern, Steinen, nebenbei die Töpfe oder Waggons der Eisenbahn zählen, das Durchzählen der Kindergruppe in verschiedenen Situationen. In Gebäuden und Spielgeräten gibt es Stufen, Treppen und Sprossen, die gezählt werden können. Bei der Vorbereitung des Frühstücks- und Mittagstisches: Wie viele Teller, Tassen und Besteck brauchen wir?
 
"Wir müssen solide Pfeiler bauen, damit die Kinder die „Brücke"
zum „Erwachsenen Denken“ überbrücken können.“ Nancy Hoenisch
 

Es lassen sich auch Verknüpfungen zu anderen Bildungsbereichen herstellen.

Körper, Bewegung und Gesundheit:
Die Zeit messen beim Hände waschen oder Zähne putzen, Körpergrößenunterschiede feststellen und messen, Körperwahrnehmung und Körpererfahrungen im Raum. Allen Bewegungsabläufen liegt ein strukturierter Rhythmus zugrunde. Sich Messen im „sportlichen Wettbewerb“.
Soziale und kulturelle Umwelt:
Klassifizieren der Umgebung: Bürgersteig, Spielplatz, Straße oder Parkplatz. Was ist in meinem Kiez wie weit entfernt? Wie groß ist die Familie? Wie viele Menschen wohnen in meinem Haus? Wie viele Gruppen und Menschen gibt es in meiner Kita?
Kommunikation:
Sprache ist die Voraussetzung, um mathematische Vorgänge zu erfragen und wiederzugeben. Wie schwer ist eine Melone? Wann werde ich abgeholt? Wer ist älter?
Schriftkultur und Medien:
Zahlen erkennen, den eigenen Namen schreiben und Fotos zuordnen.
Bildnerisches Gestalten:
Farben erkennen und anwenden, Entdeckung und Anwendung von Mustern, Formen. Für uns ist wichtig, dass dies in einem Prozess entsteht und nicht dem Kind theoretisch beigebracht wird.
Musik:
Zählen, Rhythmus, Taktgefühl
Naturwissenschaftliche und technische Erfahrung:
Pflanzungen – Wie lange braucht die Pflanze, um zu wachsen? Wie lange braucht Wasser, um zu gefrieren? Wie schwer sind Federn?

 
Wir stellen fest. Mathematik findet man überall in allen Lebensbereichen.
 
Komsu e.V.   Paul-Lincke-Ufer 12/13 10999 Berlin    Tel.: 030/166385250     komsu@web.de